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Sibutramin

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Bei Sibutramin, besser bekannt unter den Markennamen „Reductil", handelt es sich um ein sogenanntes Anoretikum - einen Appetitzügler. Es wird in der Medizin seit der Einfüh­rung 1999 krankhaft übergewichtigen Menschen (z.B. bei Adipositas) in Kombination mit einer Diät verschrieben. Auf­grund der Nebenwirkungen von Sibutramin und diversen internationalen tödlich verlaufenen Zwischenfällen (in Italien ist Sibutramin verboten), wird der Wirkstoff zumeist Patien­ten verschrieben, die einen BMI von über 30 haben. In den USA hat die Public Citizen Vereinigung im Jahr 2002 gar eine Petition bei der FDA (Food and Drug Administration) einge­reicht, in der aufgrund diverser Komplikationen mit dem Medikament gefordert wird, dieses vom Markt zu nehmen. Der Hersteller von „Reductil" („Meridia" auf dem amerikani­schen Markt) namens „Abbott" wies die Vorwürfe aus der Petition, zu denen unter anderem ein erhöhtes Herzinfarkt­risiko gehört, allerdings entschieden zurück. Der Pharmahersteller „Abbott" argumentierte, dass in Studien an mehreren tausend Menschen keine Zunahme von Herz-Kreislauf-Komplikationen auftraten, Darüber hinaus wurde die Petition als Schlichtweg irreführend bezeichnet und dass diese adipösen Patienten mit Hilfe von Sibutramin erfolgreich ihr Gewicht kontrollieren würden. Egal welcher Partei man mehr Vertrau­en schenkt, die Diskussion macht deutlich, dass die Wirkung und Nebenwirkungen von Sibutramin die der üblicherweise wirkungslosen Diätpillen aus dem Internet übersteigt.
Sibutramin setzt bei einem natürlichen Vorgang im Körper an, nämlich den chemischen Reaktionen des Körpers bei der Nahrungsaufnahme. Nehmen wir Nahrung zu uns, dehnt sich der Magen aus und veranlasst die Nervenenden der Magen­wand, dies dem Gehirn mitzuteilen. Die Nervenenden kom­munizieren über die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin mit dem Gehirn und teilen diesem mit, dass der Magen sich dehnt, woraufhin ein Sättigungsgefühl entsteht. Dieser Kom­munikationsvorgang zwischen Magen und Gehirn dauert ca. 15 Minuten. Serotonin und Noradrenalin werden nach ge­taner Arbeit wiederum durch Transportstoffe von den Andockstellen im Gehirn entfernt.
An genau diesem Punkt setzt Sibutramin an, indem es verhin­dert, dass die Transportstoffe die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin abtransportieren. Sibutramin fungiert daher als Serotonm-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Dies hat zur Folge, dass die Botenstoffe länger an den Andockstellen verweilen und dort ihre Wirkung entfalten; das Sättigungsge­fühl tritt schneller ein und hält länger an. Dies führt im Um­kehrschluss zu einer Appetithemmung, wobei dieser Effekt von Sibutramin bedauerlicherweise nur ein paar Wochen anhält. Die Einnahmedauer von Sibutramin ist somit auf­grund eines Wirkungsverlustes eingeschränkt, wenn man einmal gesundheitliche Aspekte außen vor lässt
Ein weiterer Effekt von Sibutramin ist eine Erhöhung der Thermogenese, also eine Steigerung der Wärmeproduktion des Körpers, was wiederum zu einem erhöhten Energiever­brauch führt. Der thermogene Effekt von Sibutramin wird allerdings als „zu vernachlässigen" beschrieben und nimmt nicht das Ausmaß an, in welchem beispielsweise Ephedrin (siehe hierzu entsprechendes Profil) die Thermogenese erhöht.
Laut der meist zitierten Studie verloren bei einer Sibutramin- Einnahme mehr als 20 Prozent der fettleibigen Probanden mehr als 10% ihres Körpergewichts. Weitere 55 % der Patienten konnten ihr Gewicht um immerhin 5 % senken, was sehr beachtliche Ergebnisse sind, wenn man es ansatz- weise auf den Körper eines Athleten überträgt. Im Gegenzug muss man aber auch abhängig von der Dosis die fallweise recht heftigen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System mit einkalkulieren, vor allem Bluthochdruck. In Hinblick einer Sibutramin-Kombination mit anabolen/androgenen Steroiden, die auch einen Einfluss auf den Blutdruck haben können, ist diese Nebenwirkung nicht zu unterschätzen. Einen großen Bogen sollte man während der Einnahme von Sibutramin um Schildrüsenmedikamente (Liothyronin, Levothyroxin und Tiratricol, siehe entsprechende Profile), Antidepressiva, Neurolep­tika und vor allem Schlaf- und Beruhigungsmittef machen, da es zu lebensgefährlichen Wechselwirkungen kommen kann!

Dosierung und Einnahme
Sibutramin-Metaboliten weisen eine Halbwertszeit von 14-16 Stunden auf, weshalb eine einmal tägliche Gabe zum Früh­stück ausreicht. Für gewöhnlich wird mit 10-15mg begon­nen, was im Großteil aller Fälle zum gewünschten Ergebnis führen sollte. Wem diese Dosierung nicht ausreicht, erhöht bis auf maximal 30mg, was allerdings die absolute Obergren­ze darstellen sollte. Während der Einnahme sollte auf alle Fälle der Blutdruck im Auge behalten werden, gerade in Kombination mit anabolen/androgenen Steroiden.
Die Einnahme von Sibutramin ist im Bodybuilding nicht allzu sehr verbreitet. Lediglich Fitness-Wettkämpferinnen benutzen diesen Wirkstoff gerne, um Heißhungerattacken während einer strengen Diät zu unterbinden. Alle anderen Personen­gruppen bevorzugen erfahrungsgemäß Ephedrin als Appetit­zügler und thermogenes Supplement.

Absetzen
Sibutramin greift bei Dosierungen bis 15mg pro Tag nicht Abhängigkeit, wie sie beispielsweise bei Amphetaminen auf- tritt, nicht gegeben ist. Durch die einmal tägliche Einnahme würde sich ein Ausschleichen ohnehin schwierig gestalten, weshalb in der Praxis von einem auf den anderen Tag abgesetzt wird.

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