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Levothyroxin

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„Levothyroxin" nennt sich die synthetisch hergestellte Variante des körpereigenen Schilddrüsenhormons „T4", das von Athleten vorrangig während einer Diät eingesetzt wird, um einen möglichst geringen Körperfettanteil zu erlangen.
Schilddrüsenhormone sind in erster Linie für den Grundumsatz verantwortlich. Personen, die ein Zuviel davon produzieren, werden trotz großer Nahrungsaufnahme nicht dick, während Personen, die einen Mangel aufweisen, selbst bei geringerer Nahrungszufuhr rasch an Fett zunehmen. Je höher der Schilddrüsenhormonspiegel, desto schneller werden zugeführte Kohlenhydrate. Eiweiße und Fette verbrannt, was gleichbedeutend mit einem gesteigerten Kalorienverbrauch ist.
Im Bodybuilding wird das Levothyroxin nicht mehr sehr häufig verwendet. Vielmehr bevorzugen Athleten den zweiten Wirkstoff in der Gruppe der Schilddrüsenhormone, das Liothyronin, das etwa viermal so stark wirkt und die synthetische Variante des körpereigenen T3 Schilddrüsenhormons darstellt. In der Regel sind es überwiegend Fitnessathleten. Frauen oder jene Personen, die Angst vor der hohen Durchschlagkraft des Liothyronins haben, die das Levothyroxin bevorzugen. Die Furcht vor Schilddrüsenhormonen im Allgemeinen ist nicht ganz unbegründet, wissen wir doch, dass diese beim Verbrauch der jeweiligen Brennstoffe nicht gerade wählerisch ans Werk gehen, d.h. die drei Makronährstoffe Protein, Kohlenhydrate und Fette werden gleichermaßen verbrannt. Im Klartext bedeutet dies, dass es durchaus zu einem Muskelverlust bei einer Schilddrüsenhormonanwendung kommen kann, insbesondere bei fehlendem Schutz durch z. B. stark androgene Anabolika oder Wachstumshormon. Allerdings muss diese Furcht in Anbetracht der geringen Wirkung des Levothyroxin sicherlich relativiert werden.
Interessanterweise entfaltet das körpereigene T4 Schilddrüsenhormon den Hauptteil seiner Wirkung durch eine enzymatische Konvertierung zu T3, d.h. das von Athleten eigenommene Levothyroxin muss vom Körper erst zu T3 umgewandelt werden, bevor eine Wirkung zu erwarten ist. Mit diesem Wissen im Hinterkopf muss man sich schon fragen. weshalb überhaupt noch auf Levothyroxin zurückgegriffen wird. Meiner Meinung nach sind levothyroxinhaltige Schilddrüsenhormonpräparte völlig überflüssig. Es ist weitaus sinnvoller, gleich auf das aktive Liothyronin zu setzen, als erst auf eine möglichst effiziente Konvertierung des inaktiven Levothyroxins zu hoffen.
Viele Athleten kombinieren Schilddrüsenhormone während einer Diät mit Clenbuterol, da sie zum einen von einem synergistischen fettabbauenden Effekt ausgehen und zum anderen sich von den nachgesagten antikatabolen Eigenschaften des Clenbuterols einen Muskelschutz während der Anwendung erhoffen. Dass die Gleichung "Clenbuterol + Levothyroxin = Fettverbrennung" nicht aufgeht, wissen wir spätestens seit Lektüre des Clenbuterol-Profils. Der fettverbrennende Gesamteffekt dieser Kombination ist anzuzweifeln, da Clenbuterol nicht bei jedem Anwender dieselben stets propagierten positiven Reusltate bewirkt und das Levothyroxin, wie zuvor dargelegt, erst durch die Konvertierung zu T3 bedeutend in den Stoffwechsel eingreifen kann. Zudem sollte die mit der kombinierten Einnahme einhergehende Herz-/Kreislaufbelastung nicht unterschätzt werden.
Hin und wieder trifft man auch auf Bodybuilder, die das Levothyroxin in der Massephase einsetzen. Hier verwendet man das milde Levothyroxin über einen längeren Zeitraum, um den Stoffwechsel anzuregen, was zu einem geringeren Körperfettansatz und einer besseren Verwertung von Proteinen, und somit zu einem beschleunigten Muskelaufbau führen soll. Dass diese Vorgehensweise keinen Sinn ergibt, liegt auf der Hand.
Viele Frauen ziehen das Levothyroxin dem Liothyronin auf Grund seiner Milde und seinen geringeren Nebenwirkungen vor. In der Regel werden hier 50-l00mcg pro Tag über einen Zeitraum von 4-8 Wochen verwendet. Ich bin jedoch auch hier der Meinung, dass Frauen besser damit beraten sind, eine kleine Dosis des aktiven Liothyronins einzunehmen, als eine größere Menge des inaktiven Levothyroxins.
Neben dem Einnahmezeitraum sollte auch auf langsames Ein- und Ausschleichen des Wirkstoffs Wert gelegt werden, ßeginnt der Athlet zu früh mit zu hoher Dosierung, sind Nebenwirkungen wie Durchfall, innere Unruhe, Schlafstörungen und übermäßiges Schwitzen vorprogrammiert. Deshalb ist es ratsam, dem Körper von Beginn an die Möglichkeit zu geben, sich langsam an die exogene Zufuhr zu gewöhnen. Für gewöhnlich startet der Athlet am ersten Tag mit 25mcg und erhöht diese Dosierung dann alle zwei bis drei Tage um weitere 25mcg, bis die gewünschte Einnahmemenge erreicht ist. Generell sollten 200-400mcg pro Tag nicht überschritten werden, da sich ansonsten das Verhältnis von der ohnehin schon geringen positiven zur negativen Wirkung zu Gunsten der Negativwirkung verschiebt. Als sehr wichtig ist das Ausschleichen zum Ende der Einnahme anzusehen. Da der Körper dank der exogenen Zufuhr seine eigene Produktion an Schilddrüsenhormonen einschränkt, muss dieser sich langsam an die Wiederaufnahme der Eigenproduktion gewöhnen. Dies erreicht man. indem man die Dosierung jeden zweiten bis dritten Tag um 25mcg reduziert.
Zu den temporaren Nebenwirkungen zählen neben innerer Unruhe, Durchfall. Schlafstörungen, Zittern. Rushes, Herzrasen und übermäßigem Schwitzen auch psychische Störungen. Die kombinierte Anwendung von Schilddrüsenhormonen im Allgemeinen mit Clenbuterol, Yohimbin oder Ephedrin sollte möglichst vermieden werden, da die Auswirkungen auf das Herz-/Kreislaufsystem mitunter gefährlich ausfallen können.

Dosierung und Einnahme

Fitness- und Hobbyathleten verwenden 100-200mcg Levothyroxin pro Tag über einen Zeitraum von 6-8 Wochen.
Weibliche Athleten begnügen sich in der Regel mit 50- 150mcg pro Tag.
Ambitionierte Bodybuilder sowie Wettkampfathleten nutzen Levothyroxin in der Regel nicht, da hier dem wirkungsstärkeren Liothyronin der Vorzug gegeben wird. Sollte dennoch Levothyroxin zum Einsatz kommen, so sind Dosierungen von 200-400mcg pro Tag Standard.

Absetzen

Die Dosierung sollte auf alle Fälle zum Ende hin ausgeschlichen werden, um eine möglichst schnelle Wiederaufnahme der Eigenproduktion zu gewährleisten. Dabei wird die Dosis jeden zweiten bis dritten Tag um 25mcg verringert, bis der Athlet bei 25mcg/Tag angekommen ist. Diese Menge wird weitere zwei bis drei Tage aufrechterhalten und danach komplett abgesetzt.

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